Quantcast
Channel: log in » log in am 26. Februar
Viewing all articles
Browse latest Browse all 5

Christian Füller im Chat nach der Sendung

$
0
0

Der Autor und Journalist Christian Füller bemängelt, viele Lehrer seien ungeeignet, könnten aber auf Grund des weit verbreiteten Beamtenstatus’ für Lehrer häufig nicht gekündigt werden. Zum Leidwesen der Schüler. Nach der Sendung war er noch 20 Minuten mit euch im Chat. Er antwortete zum Beispiel auf die Fragen, warum er für Studiengebühren sei oder ob sich Lehrer nicht mehr als Dienstleister von Schülern und Eltern verstehen sollten.

 

Christian Füller: Hallo, der Pisa-Versteher ist jetzt da, fragen bitte!

Gast6219: Sehr geehrter Herr Füller, ich habe die Sendung leider nicht vollständig gesehen, jedoch wüsste ich gerne, ob Sie jemals in diesem Beruf tätig waren?

Christian Füller: Lehrer oder Journalist? ;-) Ich bin ab und zu in Schulen, um Kurse zu geben. Darf man dann nicht kritisieren?

Gast3221: Herr Füller, nochmals zurück zu den Studiengebühren: Warum sind Sie so unbedingt dafür?

Christian Füller: Weil sie gerecht sind. Also: Wenn nur ca 50 Prozent die Möglichkeit bekommen, auf eine Hochschule zu gehen, dann mus der Arztsohn an der Uni Gebühren dafür zahlen, dass er sich tolle Karrierevorteile verschafft.

Gast117: Herr Füller, haben Sie selbst schlechte oder gar traumatische Erfahrungen mit Lehrern gemacht und wenn ja, wie war ihr Notendurchschnitt in der Abschlussprüfung

Christian Füller: Ich habe überhaupt keine traumatischen Erfahrungen gemacht, ich hatte tolle Lehrer – und eine guten Abi-Schnitt. Warum fragen Sie?

Gast5223: Hallo Herr Füller, im Chat gab es ganz schön Gegenwind. Sie würden nur gegen Lehrer “bashen”. Wie gehen Sie damit um?

Christian Füller: Das ist ja Quatsch. Ich finde gute Lehrer toll und ich finde – fast – alle Lehrer wichtig. Aber ich bin dafür, pädagogische Versager entlassen zu können – und zwar genau aus diesem Grund. Ich bin kein Lehrerhasser.

HoSnoopy74: Herr Füller: Ich sehe das Kernproblem weniger in den Lehrern, sondern mehr in den übergeordneten Dienstgraden (Schulamt, etc.). Man müsste die Verwalter dort eher austauschen als die Lehrer. Gerade in Bayern. Sehen Sie das ähnlich?

Christian Füller: Ja, das sehe ich auch so, dass die Schulverwaltung das größere Übel ist. Aber wir wollen mal nicht ablenken. Es geht schon darum, dass wir ein bestimmte Spezies von Lehrern, die den auftritt in der Klasse nicht durchhalten, dass wir die erst coachen und dann ggf. entlassen.

peppa80: Hallo Herr Füller, sicher darf man kritisieren – auch Lehrer. Mich würde aber interessieren, wie die von Ihnen genannten Zahlen zu schlechten oder überforderten Lehrern zustande gekommen sind? Umfrage bei Schülern? Umfrage bei Lehrern? Umfrage bei Eltern?

Christian Füller: Das sind valide Studien. Übrigens hat die ein Lehrerverband in Auftrag gegeben. 20.000 Lehrer wurden in der so genannten Potsdamer Lehrerstudie von Uwe Schaarschmidt befragt.

Gast59: Herr Füller – wie wollen Sie messbar machen, ob ein Lehrer “schlecht” ist?

Christian Füller: Das kann man messen. Dafür gibt es Instrumente.

Gast6225: N‘Abend Herr Füller. Gute Performance. Was halten Sie eigentlich von unserer Bildungsministerin Frau Wanka?!

Christian Füller: Ich finde sie sehr sympathisch und mag sie gerne.

Diplomphysiker: Hallo Herr Füller. Ich bin der Meinung, dass man die Lehrer-Eltern-Schüler-Beziehung auf ganz andere Beine stellen muss. Die freie Wirtschaft ist Vorbild. Die Beziehung Lehrer Eltern sollte eine Dienstleister – Kunde Beziehung sein. Die Eltern sind Kunden des Dienstleisters Schule/Lehrer. Leistungskontrolle muss auf beiden Seiten anders organisiert sein. Falsch im System ist m.E. auch, dass Lehrer als Verteiler von Schulnoten gleichzeitig Produktersteller und Qualitätssicherer sind. Auch das ist in der Wirtschaft anders. Hier muss eine Trennung stattfinden. Wie denken Sie darüber?

Christian Füller: Nun ja, ich bin auch dafür. Aber: Diese ökonomische Sprache sollten Sie nicht anwenden. Denn dann sind Sie bei Lehrern sofort unten durch. Also: Ich bin für mehr Contract-Beziehungen und weniger Frontbeladung. Konkret sollten Lehrer und Schüler Lernziele vereinbaren und dann auch schauen, ob es funzt.

Gast2142: Hallo Herr Füller. Meiner Meinung nach müssen Lehrer als Pädagogen mit schwierigen Situationen im Schulalltag umgehen können. Wie sehen Sie es mit der pädagogischen Pflicht eines Lehrers und inwiefern muss ein Lehrer auch erziehen?

Christian Füller: Ein Lehrer muss beides: bilden und erziehen. Er muss heute sogar mehr Erziehungsaufgaben übernehmen, da hat Herr Kraus schon recht. Nur: Es kommt darauf an, dass man nicht verzagt.

Gast117: Herr Füller, denken Sie nicht, dass es unter Umständen auch die Schüler sind, die Lehrern das Lehren vermiesen können?

Christian Füller: Ja klar, das wissen wir doch alle. Aber wir reden doch über das System Schule und die Lehrer. Was soll da immer das Ausweichen auf die Schüler. Deutsche Schule ist ein exklusives System, wollen wir noch mehr Schüler rauswerfen und abschulen?

Gast529: Herr Füller, was gedenken Sie gegen die bereits jetzt deutlich zu hohen Fehlbestände der Personals in etlichen Fachbereichen zu tun?

Christian Füller: Ich mache da gar nix. Es gibt wie Herr Rauh, den Superlehrer aus der Sendung, tolle Quereinsteiger, auf die wird es in Zukunft ankommen.

Liopleurodon: Sehr geehrter Herr Füller. Wie sehen Sie eigentlich die Verantwortung der Politik in Bezug auf das Bildungssystem? Z.B. aus der Jugendarbeit, in der ich seit langem tätig bin, gilt bei Freizeiten ein Verhältnis von Aufsichtsperson zu Kindern von 1:10. Jetzt lese ich aber dauernd, dass Schulen dicht gemacht werden, weil sie nicht mehr 30 Schüler in jeweils 5 zügigen Stufen zusammen bekommen. Ich denke auch, dass viele Lehrer einfach mit der Masse an völlig differenzierten Lebensläufen und Verhaltensweisen der Schüler überfordert sind. Und dann gibt es noch viel mehr schwierige Umstände!

Christian Füller: Sie haben recht! Wir sollten die demografische Rendite in der Schule belassen, will sagen: Wenn die Schülerzahlen zurückgehen, sollten die Lehrerstellen nicht abgebaut werden.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 5

Latest Images

Trending Articles